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Bombarde


Die Bombarde ist eine in der Bretagne gebräuchliche Schalmei mit Doppelrohrblatt.
Sie hat eine offene Griffweise und einen Tonumfang von zwei Oktaven.
Traditionell wird sie immer mit einem Biniou Kozh oder einem Biniou Braz zusamengespielt.
Am häufigsten hört man sie in den Bagadou, zusammen mit Biniou Braz und Drums.

Die in der Bretagne (Nordwestfrankreich) beheimatete Bombarde gehört zur Familie der Oboen- und Schalmeieninstrumente. Ihre Verwandschaft zur Oboe kann allerdings irreführend sein, denn sie ist viel lauter als eine Oboe. Wie eine Oboe auch wird sie mit einem Doppelrohrblatt gespielt, welches zwischen den den Lippen des Spielers liegt. Sie läßt sich durch Lippendruck in die zweite Oktave überblasen. Im Gegensatz zu dem ohne Pause andauernden Luft- und Klangstrom eines Dudelsacks ist die Bombarde in der Lage, ein echtes Staccato zu erzeugen. Diese Eigenschaft kommt besonders zum Tragen in Kombination mit dem bretonischen Dudelsack "Biniou Kozh" ("alter Dudelsack") bzw. dem "Biniou Brazh" ("großer Dudelsack", baugleich mit dem schottischen Hochlanddudelsack). Die Bombarde unterliegt bis heute einer stetigen Weiterentwicklung. So gibt es sie in verschiedenen Tonarten, mit Klappen für einen einen größeren Tonumfang und aus verschiedenen Hölzern, die für eine Vielfalt an Klangfarben und Lautstärken des Instruments sorgen.

Bombardes
Die traditionelle bretonische Instrumentenpaarung besteht aus einer Bombarde und dem Biniou Kozh. Auf Bretonisch werden sie "Sonerion" genannt, auf Französisch "Couple de sonneurs". Die Biniou Kozh ist heutzutage eine mundgeblasene Sackpfeife mit einer Bordunpfeife. Sie hat eine halb so lange Spielpfeife wie der schottische Hochlanddudelsack und erklingt darum eine Oktave höher. Sie hat sieben Grifflöcher und kann zehn Töne erzeugen. Zurzeit gibt es in der Bretagne 400 aktive "Couple de sonneurs", ursprünglich kam diese Instrumentenpaarung im Südwesten und in der Mitte des Landes vor. Die Entwicklung der Spielpraxis dieses Duos ist heute gut dokumentiert und kann bis zu Beginn des 19. Jhs. zurückverfolgt werden, alte Abbildungen lassen auf eine viel älter dauernde Tradition schließen.

In früheren Zeiten wurde das Duo um einen Trommler erweitert, das ist aber heute nur noch selten zu hören. In vergangener Zeit waren die "Sonneurs" häufig professionelle oder zumindest semiprofessionelle Musiker, die für Hochzeiten, Ausstellungen und andere öffentliche Veranstaltungen engagiert wurden. Bis auf wenige Ausnahmen bestand ein "Couple de sonneurs" aus Männern.